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19.04.2012, 11:00 Uhr | Jörg Weber / Hendrik Klein
80. Geburtstag von Walter Neuhaus
Ehrenvorsitzender der Schalksmühler CDU empfängt weit über 100 Gäste
Walter Neuhaus konnte heute in seinem Haus in Schalksmühle Amphop seinen 80. Geburtstag feiern. Weit über 100 Gäste erschienen, um den Ehrenvorsitzenden der Schalksmühler CDU, langjährigen Landtagsabgeordneten und ehemaligen stellvertretenden Landrat zu seinem Ehrentag zu gratulieren.
(von links) Landtagspräsident E. Uhlenberg, Kreisvorsitzender Th. Schick, Wahlkreiskandidat O. Fröhling, MdB Dr. Matthias Heider, Walter Neuhaus, Bürgermeister J. Schönenberg, Wahlkreiskandidat W. Exler, Vorsitzender J. Weber und Landrat Th. Gemke

An wie vielen politischen Strippen er gezogen hat, vor und hinter den Kulissen, weiß er nicht mehr. „Es waren eine ganze Menge“. In seinem Haus gingen Minister, Staatssekretäre, kirchliche Würdenträger, politische Freunde und vermeintliche Widersacher, Medienvertreter ein und aus. Mit einigen hat er bis heute noch Kontakt. Seine Meinung war und ist hin und wieder immer noch gefragt. Obwohl er in den letzten Jahren kürzer getreten ist, geht es nicht ohne den kleinen, blauen Terminkalender. CDU-Seniorenunion Schalksmühle, Wandertag mit den Senioren-Schützen des Hülscheider Schützenvereins, Kreisagrarausschuss, Waldbauerntagung und ein Treffen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald – nur die aktuellsten Verpflichtungen.

Seine vielen politischen, öffentlichen, gesellschaftlichen und Vereinsämter aufzulisten, würde Seiten füllen. Seit mehr als 55 Jahren ist er Mitglied in der CDU. „In der Union habe ich nach dem Krieg meine politische Heimat gefunden. Sein politisches Vorbild war Konrad Adenauer. Der Landwirt aus Schalksmühle gehörte von 1975 bis 1995 dem nordrhein-westfälischen Landtag als Abgeordneter an. Seine Meinung war im Fraktionsvorstand ebenso gefragt wie in seiner Funktion als Agrarpolitischer Sprecher der CDU/CSU auf Bundesebene.

Trotz seiner vielen überregionalen Aufgaben ist Neuhaus immer bodenständig geblieben und stolz auf seine Herkunft: „Ich bin und bleibe ein Mensch der Heimat.“ Deshalb habe ihm die Orts- und Kreispolitik stets am Herzen gelegen. Neuhaus war Mitglied im Rat der Gemeinde Schalksmühle, im Kreistag des ehemaligen Kreises Altena, Mitglied im Kreistag des ehemaligen Kreises Lüdenscheid und von 1975 bis 1999 für die CDU im Kreistag des Märkischen Kreises. In allen Kreisen war er stellvertretender Landrat, im Märkischen Kreis von 1994 bis 1999. In seiner Funktion als Vorsitzender des Planungs- und Neubauausschusses war er maßgeblich am Bau des Klinikums Lüdenscheid beteiligt. Seine zahlreichen Verdienste wurden unter anderem mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes sowie des Verdienstkreuzes 1. Klasse öffentlich gewürdigt.

„Ich hätte so viele Ämter nicht ausüben können, wenn die Familie nicht mitgezogen hätte“, weiß der Altersjubilar. Zur Familie gehören seine beiden Söhne und seine Tochter mit Anhang, sieben Enkelkinder und ein Urenkel. Oft genug mussten die sich früher um den heimischen Hof kümmern, wenn er wieder einmal in Sachen Politik unterwegs war. Den Betrieb hatte Walter Neuhaus 1966 von den Eltern übernommen.

Naturverbunden ist der Christdemokrat immer gewesen. In Wald und Flur fühlt sich Walter Neuhaus zu Hause. In der Landtagsfraktion galt er schon als „Grüner“, als es die Bündnisgrünen als Partei noch gar nicht gab. Noch heute streift der passionierte Jäger mit seiner Münsterländer-Hündin täglich durch das Revier. Flinte und Büchse bleiben dabei aber immer häufiger im Schrank. „Jeden Morgen mindestens eine Stunde mit meinem Hund durch den Wald, das brauchen wir beide“, so Neuhaus. Auf die Jagd geht er nur noch ab und zu. Und wenn, dann zumeist im Partnerschaftskreis des Märkischen Kreises, dem Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg. Von dort kam auch, verbunden mit einem Ostergruß, ein ganz besonderes vorgezogenes Geburtstagsgeschenk. „Es ist eine große selbstgemalte Postkarte mit Foto und Gedicht von den Jungen und Mädchen der Kita „Kinderland“ in Staupitz.  „Da hatten meine Frau und ich zehn Jahre einen Wohnwagen stehen. Wir haben dort übernachtet, wenn ich zur Jagd war. Zu den Kindern habe ich seit vielen Jahren eine ganz besondere Beziehung.“ Um die Jugend für Wald und Feld zu interessieren, zählte der bald 80-Jährige zu den Vätern der Waldschule im Märkischen Kreis, angesiedelt in Iserlohn-Letmathe. „Mein Herz hängt immer noch an der Waldschule.“

Rückblickend auf seine vielen politischen und ehrenamtlichen Aktivitäten zieht Walter Neuhaus zufrieden Bilanz: „Es hat Spaß gemacht. Die größte Freude für mich war immer, wenn ich dem sogenannten kleinen Mann helfen konnte.“ Dies geschah nicht immer laut und in der Öffentlichkeit, oft genug im Verborgenen. Neuhaus ist ein Mann der leisten Töne, der Respekt vor dem politischen Gegner hat. Diskussionen und das Ringen um den richtigen Weg müsse sein. Es müsse aber unter dem Strich für den Bürger etwas dabei heraus kommen. „Politische Auseinandersetzung darf nie verletzend sein. Ich hatte immer eine Haltung und einen Standpunkt. Ich habe meine Meinung hartnäckig vertreten. Aber ich konnte auch zuhören.“

Vor dem Hintergrund einiger aktueller politischer Affären ist Neuhaus froh, stets nach dem Motto gelebt zu haben: „Als Mensch im öffentlichen Leben darfst du dir immer nur einen Zacken weniger erlauben als Otto Normalbürger. Man muss Vorbild sein. Ich wollte und will sauber durchs Leben gehen und morgens beruhigt in den Spiegel schauen können.“

Jede Zeit habe ihre Probleme, darauf müssen sich die politisch Handelnden einstellen. Der aktuellen Politikergeneration schreibt Neuhaus ist Stammbuch: „Mitmenschlichkeit gehört zu einer demokratischen Gesellschaft. Das müssen die Verantwortlichen vorleben.“ Eins ist sicher: Sein Zuhause am Amphop in Schalksmühle wird weiter politischen Weggefährten, Schützen- und Feuerwehrkameraden, Medienvertretern und Jagdkollegen stets offenstehen.

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aktualisiert von Jörg Weber, 20.04.2012, 10:42 Uhr