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17.02.2013, 13:12 Uhr | Weber / Schwalm / Schäfer / Ebert
Darum braucht Schalksmühle eine eigene Schule
Zum Vorstoß der UWG über die Zukunft der Schalksmühler Schullandschaft
In einem Pressebericht  der UWG vom 14.02.13 berichtet deren Fraktionsvorsitzender Klaus Nelius von der Zukunft der Schalksmühler Schullandschaft. Der sich durch diese Berichterstattung bildende Eindruck, nur die UWG würde sich hier engagieren, ist jedoch nicht richtig. Seit Monaten wird in interfraktionellen Arbeitskreisen versucht, ein tragfähiges Zukunftsmodell für Schalksmühle zu entwickeln. 
Mit dem nachfolgenden Bericht nehmen die drei anderen Fraktionen im Rat der Gemeinde Schalksmühle gemeinsam dazu Stellung.
Inhaltlich können wir dem Alleingang von Klaus Nelius in vielen Dingen zustimmen. Er hat auf Überlegungen zurückgegriffen, die im Schul-Arbeitskreis gemeinsam entwickelt worden sind. Dass er sie öffentlich macht zeigt auch, dass er eine breite Diskussion ermöglichen möchte, die wir begrüßen. Es ist ein klarer Wunsch aller Ratsfraktionen, Schalksmühle als nachhaltigen Schulstandort zu erhalten. An der Realisierung dieses Wunsches arbeiten wir unter Beteiligung eines erfahrenen Schulentwicklers seit Wochen mit Hochdruck. Der Blick auf die Schülerzahlen zeigt, dass ein Schulstandort Schalksmühle möglich ist
Zunächst wurden in diesem Arbeitskreis Bedenken abgewogen, z. B. ob eine 2-zügige Schule überhaupt eine gute Schule sein kann, mangelnde Differenzierungsmöglichkeiten, geringes AG-Angebot usw. seien evtl. keine guten Voraussetzungen für eine qualitativ gute Schule in Schalksmühle.
Aufgrund der Ergebnisse der Schulbegleitforschung wurde jedoch deutlich, dass gerade auch kleine Systeme hervorragende Leistungen bringen können. Es gibt viele Beispiele im Sek I-Bereich, hervorragende Arbeit leisten nicht zuletzt auch die vielen kleinen Grundschulen. In großen Schulen arbeitet man häufig darauf hin, in ihnen kleine Systeme zu schaffen.
Andere Fragen lauteten: Ist der Weg zu anderen Schulen nicht doch zumutbar und praktikabel? Hat das Fehlen von eigenen Schalksmühler Eingangsklassen im Sek I-Bereich erkennbar zu nennenswerten Problemen oder Unzufriedenheiten bei Eltern geführt? Braucht Schalksmühle eine Schule für SchülerInnen, die die Grundschulen verlassen? Welche besonderen Anforderungen müsste ein gutes Sekundarschulangebotes erfüllen?
Aus vielerlei Gründen wäre es ein schmerzlicher Verlust, wenn Schalksmühle tatsächlich einmal kein Sek I-Schulstandort mehr sein sollte. Und dass es soweit nicht kommt, dafür wollen wir kämpfen. Unser gemeinsames Ziel: Wir wollen eine gute Schule für alle Schalksmühler Kinder.
Eine (gute) Sekundarschule in Schalksmühle sollte folgende Merkmale erfüllen:
- Eine Schule für möglichst viele SchülerInnen aus den Schalksmühler Grundschulen
- Eine Schule mit optimalen Lern- und Ausbildungsbedingungen, die individuell fördert
- Eine enge Zusammenarbeit mit den erfolgreichen Grundschulen
- Eine Schule mit Chancengleichheit und Durchlässigkeit
- Eine Schule mit allen Abschlüssen der Sekundarstufe 1 und gymnasialen Standards
- Eine Schule mit Einbindung in viele Bereiche des Schalksmühler Gemeindelebens
- Eine Schule mit möglichst breiter Unterstützung in unserer Gemeinde
- Eine Schule mit guter Zusammenarbeit mit den heimischen Arbeitgebern.
Denkbar ist ein Gesamtschulstandort mit den Klassen 5 bis 10. Wie beliebt Gesamtschulen bei Eltern sind, zeigt das Anmeldeverfahren zur Lüdenscheider Gesamtschule: 220 Anmeldungen, aus Kapazitätsgründen ca. 60 Grundschulkinder müssen abgelehnt werden; darunter befinden sich wahrscheinlich auch Schalksmühler Kinder. Diese zukunftsweisende Option sollte weiterhin ernsthaft verhandelt werden, nachdem sich die Gespräche über eine gemeinsame Sekundarschule mit Halver unverständlich lange hingezogen hatten, aber schlussendlich in Halver keine Zustimmung zu einem Schalksmühler Standort möglich war.
Doch ob es „Eine Schule für Schalksmühle“ geben wird, entscheiden die Eltern. Sie muss angenommen werden, um erfolgreich sein zu können. Eine Schule von oben machen zu wollen, haben wir nie als zielführend empfunden. Daher müssen interessierte Elternvertreter und engagierte LehrerInnen aus den Grundschulen für eine pädagogische Arbeitsgruppe gewonnen werden, um „eine gute Schule für Schalksmühle“ zu entwickeln, evtl. auch als Schule mit einem anderen Träger. Auch in Schalksmühle lebende Menschen, die an erfolgreichen Schulen außerhalb von Schalksmühle arbeiten, sind bei der Gestaltung des Prozesses sehr willkommen. Auswärtige Pädagogen könnten die Arbeitsgruppe ergänzen. Eine Hilfe könnte das pädagogische Konzept sein, dass für eine „Gemeinschaftsschule Schalksmühle“ entwickelt worden ist und das bei einer Elternbefragung großen Zuspruch fand.
Wichtig in und für Schulen bleibt letztendlich das von Allen getragene Konzept und die Entschiedenheit, mit der es umgesetzt wird. Das Sprichwort (etwas abgewandelt) „Es braucht ein ganzes Dorf, um die Kinder lebensfähig zu machen, nicht unbedingt die Großstadt und große Schulsysteme", könnte ein geflügeltes Wort für Schalksmühle werden.

Michael Schwalm, Lutz Schäfer und Jürgen Ebert (Fraktionsvorsitzende der CDU, SPD und FDP)
 
aktualisiert von Jörg Weber, 17.02.2013, 13:39 Uhr